Mood
Inhalt

Inhalt

Pressemeldung Jugend ist vertreten, aber nicht sichtbar in der Ressortverteilung – warum steht nicht darauf, was drin ist?

am 03.05.2021 - 16:56 Uhr

Dem Landesjugendring Rheinland-Pfalz liegt der Entwurf des Koalitionsvertrags von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP vor. Das Thema Jugend wird auf der einen Seite stark thematisiert, zugleich soll es aber aus dem Titel des zuständigen Ministeriums gestrichen werden. In einer Koalition des Aufbruchs und der Zukunftschancen erwartet der Vorstand des Landesjugendringes Rheinland-Pfalz als Vertretung junger Menschen in diesem Land, dass auch im Titel darauf steht, was drin ist.

Es ist zu begrüßen, dass Jugend und junge Menschen im Unterkapitel „Kinder, Jugend und Familie“ häufig benannt und an vielen anderen Stellen erwähnt werden. Was jedoch fehlt, ist ein klares Bekenntnis zur Jugend in der Bezeichnung des zukünftigen Ministeriums, dass in der „Koalition des Aufbruchs und der Zukunftschancen“ die Ideen für die nächste Generation in Rheinland-Pfalz ernst nimmt und nicht hinter dem Begriff Familie im Ministeriumstitel zu verschwinden droht.

Mit JES! in Rheinland-Pfalz hat sich eine Strategie der eigenständigen Jugendpolitik etabliert, die in der letzten Legislaturperiode viele Verbesserungen im Bereich von Beteiligungsmöglichkeiten entwickelt und ermöglicht hat. Diese Strategie soll fortgeführt werden – hierfür ist es zwingend notwendig, dass „Jugend“ als eigenständiger Begriff in der Bezeichnung des Ministeriums vorkommt.

Der Landesjugendring kämpft seit Langem dafür, dass junge Menschen ganzheitlich mit ihren Bedürfnissen wahrgenommen und nicht allein als Schüler*innen und zu betreuende Menschen gesehen werden. Nicht erst seit der Corona-Pandemie macht sich der Landesjugendring für echte Teilhabe junger Menschen stark und fordert, sie an den politischen Prozessen in Rheinland-Pfalz zu beteiligen. Volker Steinberg, Vorsitzender des Landesjugendringes plädiert für eine Wahrnehmung junger Menschen als eigenständige, gesellschaftliche Gruppe, die weder allein über den Begriff der Familie noch den der Schüler*innen zu decken ist. „Wieder sind wir gezwungen, darauf hinzuweisen, dass junge Menschen mehr brauchen als Schule, Ausbildung und Betreuung“, ergänzt Steinberg. „Daher muss der Begriff Jugend in der Bezeichnung des Ministeriums zu finden sein. Eigenständig, und nicht lediglich subsumiert unter dem Begriff Familie“.

Gerade in der Zeit der Corona Pandemie mussten/müssen Kinder und Jugendliche auf so vieles verzichten, sie kamen in der Debatte lange Zeit nicht vor. Die Langzeitfolgen dieser Einschnitte sind heute noch nicht absehbar. Diese schwierige Situation ist in der öffentlichen Diskussion allgegenwärtig und wird durch die politischen Debatten unterstützt. Der Landesjugendring hält ein Streichen des Begriffs Jugend in der Ministeriumsbezeichnung für ein fatales Signal!

Der Landesjugendring gibt zu bedenken, dass nicht nur die Arbeit keine Bezeichnung im Namen des Ministeriums findet, sondern auch die kommunale Jugendarbeit, Beteiligungsprojekte der Jugendvertretungen, die Jugendsozialarbeit, die Jugendbildungsarbeit, die Hilfen zur Erziehung für junge Menschen und andere Handlungsfelder der Jugendarbeit.

Die Koalitionspartner*innen schreiben im Vertrag auf Seite 132 „Wir wollen der Jugend eine Stimme geben, um ihre Anliegen zu vertreten, weil sie derzeit in der Politik oft nicht vertreten sind. Wir wollen die Jugend mit in die Landespolitik nehmen". Ein gutes und wichtiges Signal um „Jugend mit in die Landespolitik zu nehmen" wäre jetzt den Begriff Jugend in den Titel des entsprechenden Ministeriums zu integrieren. Für den Vorstand des Landesjugendringes wäre diese Ergänzung ein wichtiges Zeichen für die Anerkennung der Jugend als eigenständige, wichtige Zielgruppe der Politik und für die Zukunft unseres Landes.

Zurück zur Übersicht